Mittwoch, 19. November 2008

zurück in Vietnam - ab in die Berge!

Viel geschlafen hab ich diese Nacht trotz Bett nicht, da der Zug sicher 10x gehalten hat und wir über Lautsprecher jedesmal darüber wortreich vietnamesisch inforniert wurden. Verstehe allerdings nichts, und da ich mit Sack, Pack und Kind nicht einfach ohne Vorwarnung, bzw. Vorbereitung aussteigebereit sein kann bin ich halt dauernd auf der Lauer...
Allerdings hat sich die Mühe bis in die Berge im Norden Vietnam gelohnt: Endlich Sonne und wieder frische Luft!






Unser Hotel in Sapa ist wider erwarten 'luxuriös' und das weisse Jugendstilzimmer mit Balkon&Aussicht ganz in meinem Geschmack. Doch der Tag ist einfach zu schön um verschlafen zu werden! Wir gehen zum Frühstück und freunden uns schon mal mit einigen Mitreisenden an, welche wie wir am folgenden Tag auf Trekking Tour gehen sollten.





Schon vor dem Hotel haben uns einheimische Mädchen&Frauen in schwarzer Indigo-Tracht empfangen. Mir war nicht so klar, ob das nun touristenwirksame Folklore oder Brauch ist – doch da unten im Dorf sind nun fast alle so gekleidet. Aber auch fast alle versuchen uns irgendetwas zu verkaufen! Was ich aber irgendwie auch verstehen kann...hier prallt der touristische 'Reichtum' inkl dessern Fotografier-Wut fast ungehemmt auf eine stolze Bergbevölkerung, die auch gern was davon hätte! Nun, wir kaufen (erst mal) gar nix – muss ja auch alles von mir geschleppt werden – aber schauen uns das bunte Markttreiben ausgiebig an und plaudern dabei mit einigen dieser Frauen über Babies und Rückentragmodelle.






Die Rosen werden schon auf dem Feld sorgsam und einzeln in Zeitungspapier gehüllt


Es gibt hier auch wieder einiges zu Kaufen...


...und auch wiederum einige sehr ungewöhnliche Gerichte auf der Speisekarte.






Irgendwie kommt Loris die Aufmachung der lokalen Bevölkerung etwas suspekt vor.
















Den Nachmittag verbringen wir nun auf dem grossen Dorfplatz, Loris hat doch aller Folklore zum Trotz wieder mal schnell Freundinnen zum Spielen gefunden (welche für ihn sogar die Tracht ablegen!) - und ich geniess die Sonne&das süsse Nichtstun.























Abends schläft Loris wohl dank gesunder Höhenluft noch vor dem Abendessen ein... ich pack ihn dennoch in die Karre und mach mich bei eisiger Kälte auf die Suche nach einem Internetcafe. Es wird schlussendlich so spät&kalt draussen, dass mich die netten Besitzer mit schlafendem Loris & Karre aufs Motorrad packen und oben im Dorf direkt vor meinem Hotel abliefern.

Leider ist uns die Treppe runter zum Zimmer nicht mehr so gut gesinnt – wegen gequetschtem Fuss kann Loris die nächsten Tage immer einen Arm und fremde Beine in Anspruch nehmen...der Arme kann wirklich nicht mehr laufen! Da aber sichtlich nichts gebrochen und alle Gelenke in Ordnung sind belassen wir's bei Arnica & Voltaren - Loris klagt zu meinem Erstaunen überhaupt nicht!

Das Trekking sagen wir jedenfalls nicht ab, die Rückentrage ist ja eh Teil des Programms und der Guide übernimmt die schwierigeren Stellen.




Bisschen geschwollen und passt in keinen Schuh!
Aber berechtigt zum Getragen-Werden...











Wir haben wieder mal Glück gehabt und sind mit aufgestellten Leuten unterwegs.

Corinne, welche wir schon beim Frühstück anderentags getroffen hatten, ist seit 2 Jahren auf Reisen, Ende noch nicht absehbar. Ich leihe ihr das Objektiv meiner Canon, da sie sich schon seit Wochen mit ihrem defektem Teil rumärgert und so wieder zu etwas Photos kommt. Und wir haben ja selbst noch Loris' kleine Sony für den Hausgebrauch...








Keiner zu klein, um mitgenommen zu werden. Uns begleitet ein ganzer Stamm weiblicher Dorfbewohner.


Kinder wieder überall...















Dieser hat Loris einen seiner Lollis geschenkt!





















































Auch getragen werden macht müde...



Unser Znüni: Zuckerrohr-Stangen



Loris ist schon in der Lektion 'Selbstportraits' angelangt und macht im Akkord Bestandesaufnahme seiner selbst, während ich ebenso reihenweise Reisterassen abknipse. Jedem das Seine...



















allgemeines Nachmittags-Nickerchen



Unser angepriesener orginaler 'Home Stay' mag sich nicht wirklich mit unseren Erfahrungen in Laos vergleichen...wir teilen uns die obere 'Schlaf-Etage' einer 2-stöckigen Halle mit 10 weiteren wandernden Touristen.




Zwar befinden wir uns in einem durchaus pitoresken Dorf, das allerdings zumindest zwischen 4-6 nachmittags mehr kamera-bewaffnete Trekker als Einheimische zu beherbergen scheint (die waren ja schliesslich sicher alle dran für uns an verborgener Stelle zu kochen), die Kinder lassen sich sehr willig und professionell ablichten, sind sich's sichtlich gewohnt. Mir fehlt meine Spiegereflex darum in diesem Moment nun kaum. Loris wird auf wechselndem Arm rumgetragen und erfreut sich ab all den unzähligen Bibelis überall. Die Batterie der Kamera macht bald platt.












Abendessen wird gekocht


und mächtig Reiswein gekippt

Abendessen wird in grosser Runde & mit viiieeeel Reiswein serviert. Danach stellt einer der Einheimischen die Stereo laut und sie amüsieren sich am Rand sitzend sichtlich ab der alkoholgetränkten lauten Gästerunde. TV brauchten die sicher keinen. Aber jeden Abend dassselbe Programm...?

Der Bub und ich sind schon vor 9 in den Federn, auch wenn unsere Matte natürlich grad über der Musikanlage zu liegen kam. Egal, müd ist müd. Die Wanderung und die Landschaft war trotz den latenten Verkaufsbeühungen durch Einheimische einmalig schön, aber das Abendprogramm lassen wir so gerne aus. Ist ja auch nicht grad kindgerecht – und mir auch recht.



Bekommt auch Teil unseres Frühstücks




Die Wandergruppe wurde immer grösser je tiefer wir im Tal sind


Hängebrücke aus Lianen und Bambus aus dem eben durchwanderten nahen Bambus-Wald

Loris kann schon ganz gut energisch 'NO - THANK YOU!' sagen. So sehr wir uns auch einschränkten & charmante bis aufsässige Verkäuferinnen abwehrten - am Schluss waren auch wir genügend mit Lokal-Kolorit behaftet











Und die Freundinnen warten nach erfolgter Rückkehr auch schon vor dem Hotel


















Ende gut - alles gut. Trotz verstauchtem Fuss.











Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Sapa bis wir abends auf den Zug gebracht werden. Die meiste Zeit verbringen im Hotel-Restaurant...wegen dem Kätzchen! Loris hat sich verliebt und möchte nur noch eines: Katzen-Mama von diesem winzigen miauenden Geschöpf sein. Allerdings schlafen Katzen Babies ihm halt dann
doch zu viel und werden dann nach dem Spielen müde in meinem Schoss platziert. Der Hund hatte da mehr Ausdauer und war Loris auch nicht abgeneigt...



Der Nachtzug sieht diesmal anders aus – 1. Klasse! Auch die Lautsprecher geben bis Hanoi Ruhe und lassen uns diesmal schlafen.

Um 5 in der Früh quetschen wir uns mit den Münchnern aus dem Schlafabteil zu viert und mit viel Gepäck in ein Kleinwagen-Taxi - und campieren wohlgelaunt vor dem ersten Cafe, das um 6 aufmachen soll. Loris schläft mittlerweile wieder friedlichst in der Karre unter unserem neuerstandenen goldenen Königs-Seiden-Schlafsack und lässt sich nicht stören.


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