Sonntag, 26. Oktober 2008

Einpacken...wir haben ein Zug-Ticket nach Hue!
















Man beachte: Loris ist nach ein paar Tagen doch schon etwas treffsicherer mit der Kamera! (und das Lachen verging mir bald gründlich, aber davon etwas weiter unten sollte ich Worte dafür finden...)

Nach ein paar relaxten Tagen heisst es mal wieder Beutelchen im grossen Beutel verstauen, und unserern wie immer sehr liebgewonnenen Gastgebern wieder mal Good Bye zu sagen.

Und die sehen nach der letzten Maniküre so aus (wir sagen aus Diskretionsgründen nicht wem von uns sie denn gehören).









Hier noch ein spezieller Gruss an Siggi & Sigga - sie haben in dem Städtchen anlässlich ihres letztjährigen Besuchs offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen





Etwas Adrenalin trennt uns noch vom Bahnhof in Da Nang.
Wir kennen ja aus anderen asiatischen Ländern die etwas andere Auslegung der internationalen Verkehrsregeln zu genüge - aber warum in der folgenden Stunde bei strömendem Regen eine doppelte Mittellinie den Fahrer immer wieder zu Ueberholmavövern animieren kann war mir schon ein unheimliches Rätsel. Zum Glück konnte ich mich in Vietnamesisch nicht wirklich treffend ausdrücken.

Zum Glück sind wir auch etwas früh am Bahnhof, denn unsere Angaben (zum Schnellzug) waren natürlich falsch - der letzte Regionalzug nach Hue war grad eben abfahrtsbereit. In Windeseile haben uns unzählige helfende Hände mit Sack&Pack&Buggy noch zwischen die schliessenden Türen und auf die letzten Plätze gedrückt.
Ich habe in den nächsten 3 Stunden die Hände und den Sitz neben mir frei, während der Bub in fast schon gewohnter Manier freudig von Sitzreihe zur Nächsten gereicht, handy-fotografiert und mit Süssigkeiten bei Laune gehalten wird.
Seeeehr nachsichtiges & kinderfreundliches Volk! Auch wie Loris & Spielgefährte plus lärmender Spielzeugpistole für eine unerträglich lange Weile das ganze Abteil terrorisieren...

Die Zugsfahrt ist ein in sich kurzweiliges Unterfangen, auch wenn wir bei Regen&Dunkelkeit von der 'Pass'fahrt und spektakulären Landschaft nichts mitekommen - sie wird sogar bisschen stressbeladen zum Ende, weil frau nicht ausmachen kann wo denn aussteigen. Irgendwann bugsieren uns die helfenden Hände wieder in die Nacht. Wir werden schon von freundlichstem Hotelpersonal abgeholt - es stimmt wieder mal alles...wir sind in Hochstimmung...aber nicht mehr lange!

Hue - Hotelzimmer im 4. (oder war es 5.?) Stock, alles ausgepackt, Loris vor der Glotze (pssssst!) ich in der Dusche...da wird's erst mal dunkel. Ich, nass, nackt & auf auf der Suche nach unseren Taschenlampen - seh das Nachbarsgebäude in dezentem Orange flackern! Das Hotel brennt?! Geschrei im engen Treppenhaus... so schnell war ich noch NIE in meinem Leben im Dunkeln eine Treppe runtergesegelt und raus in die enge Gasse. Barfuss mit Kind & Geldbeutel unterm Arm und sonst nichts (doch, noch schnell Rock übergeworfen) stehen wir in gutem Abstand und gucken zu den Flammen hoch.
Während die Feuerwehr vom Nachbarhaus endlich mit dünnem Schlauch Wasser ins Feuer spritzt denk ich, dass wir eigentlich ganz gut auf unsere Ware verzichten wollen da oben für den Rest der Reise, wenn das Schicksal es so gewollt hat. Und grad da fragt Loris ob Buggy, Rückentrage...und... seine Maus auch brennen?! Mir wird jetzt bisschen schlecht.
Die Frau von der Rezeption drängt mir ihre Flip-Flops auf.

Zur Ablenkung laufen wir durch die enge Gasse um den Block und gucken den Löschfahrzeugen zu. Loris ist begeistert...endlich sieht er sie in Aktion (will ja auch Feuerwehrmann werden)! Und ach ja...im erweiterten Geldbeutel befindet sich ja auch ein Photo-Apparat!

Nach zwei Stunden dürfen wir mit Taschenlampen uns wieder durchs Treppenhaus hoch schleichen und unsere Effekten im Zimmer zusammensuchen. Hab auch noch nie so schnell und so schlecht gepackt. Loris spielt derweil mit den Nachbarskindern und unserem Fotoapparat. Wir fahren zu einem anderen Hotel, und die Besitzer sind sogar sehr verständig weil ich halt partout nicht höher als ins 2. Stockwerk will (kann!), und sie bringen uns denn erst mal im Nachbarsgebäude unter.
Den R%5est vom verlängerten Abend verbringen wir mit bierseeligen Schweden in der Lobby bis uns doch die Müdigkeit ins Zimmer drängt.

Nach dem Feuer das Wasser...maximum drei Stunden Schlaf & wir werden geweckt durch heftiges Donnergrollen, welches sich zusammen mit den sintflutartigen Regenfällen bis in den Nachmittag hineinziehen sollte. Etwas ungläubig steh ich so morgens auf unserem Balkon und schau dem Geschehen unten in der Strasse zu.



Wohin denn jetzt? Zumindest momentan vergeht mir meine Reisefreude ziemlich. Aber Loris ist wie immer guten Mutes und steckt mich damit an. gepackt ist ja schon (immer noch). Wir waten durchs Wasser zur Lobby auf der anderen Seite der Strasse und spielen mit Stirnlampe und Mofa-Helm Feuerwehr.






Während Loris' in den nächsten Stunden in die Künste zweifelhafter Computerspiele eingeführt wird (verzeiht mir, aber ist mir in dem Moment ganz recht!) sitz ich mit Ian, einem Neuseeländer auf Solo-Velotour, auf der Eingangstreppe und vetreib nun meinerseits die Zeit mit dem Photoapparat und dokumentiere den doch langsam sinkenden Wasserpegel.












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